In Melchingen trifft man ihn an.

Man nennt ihn Roter Milan, Gabelweihe oder gar Königsweihe. Der Begriff “Milan” kommt aus dem Französischen. Die Engländer nennen ihn passend “Red Kite”, da er wie ein grosser Spielzeugdrache seine Kreise über dem Dorf zieht. Seinem auffälligsten Merkmal verdankt er seinen Namen: Einem langen, rostroten, tief gegabelten Schwanz.

Der Milan benötigt offene, reich strukturierte Landschaften mit Wiesen, Feldern, Hecken und Waldrändern – Seen liebt er auch, doch die findet er weniger auf der Alb. Aber sonst  ist die Gegend um Melchingen das ideale Jagdgebiet für diesen grossen Raubvogel, der sich von Mäusen und Feldhamstern ernährt und seine Beute aus der Luft erspähen kann. Er spielt auch Gesundheitspolizei, da er auch Aas liebt. Überfahrene Tiere und Mähopfer auf den Wiesen beglücken sein Dasein.

Er ist mit seiner Flügelspannweite von bis zu 180 cm etwas grösser als der Mäusebussard und ist ein echter Europäer. Mehr als die Hälfte des weltweiten Bestandes lebt in Deutschland, ausserhalb des europäischen Kontinentes kommt er so gut wie nicht vor.

Im Frühjahr schweben dann meist zwei Milane über dem Dorf: Man hat sich zusammengetan, eine Partnerin oder einen Partner gefunden. Somit wird es wohl auch irgendwo in den Wäldern oder auf den Wiesen zwischen den Hügeln ein Nest geben…..

Rotmilane können bis zu 30 Jahre alt werden.

Der Rotmilan war in Deutschland und Österreich Vogel des Jahres 2000.