Was ist die Melchinger Geschichte? Ist sie so, wie man sie nachlesen kann? Sicher auch, aber Viele haben Vieles ganz unterschiedlich erlebt. Und gerade dieses subjektive Erlebnis eines jeden selbst ist auch Teil unserer Geschichte.
Erzählte, verfilmte, geschriebene und gegenständliche Geschichte – WIR sind GESCHICHTE
Erzählte Geschichte
35 Stunden Oral History, immer persönlich. Aus subjektiven Erlebnissen und Erfahrungen setzt sich auch unsere Geschichte zusammen, eine Geschichte, die so noch nie erzählt wurde.
Verfilmte Geschichte
Ein Dokumentarfilm, der anhand von Themenfeldern fast die letzten 100 Jahre Dorfgeschichte mittels des Materials aus dem Dorfgedächtnis beleuchtet.
Geschriebene Geschichte
Die von Chronisten aufgeschriebene Dorfgeschichte, anhand einzelner thematischer Artikel.
Gegenständliche Geschichte
Die fassbare gegenständliche Geschichte Melchingens, erlebbar auch in einer Aufzeichnung einer Museumsführung.
Das Projekt „WIR sind GESCHICHTE“ wurde im Jahr 2017 erdacht und angestoßen.
Die Grundidee des Projekts, ist die Er- und Aufarbeitung eines kollektiven Dorfgedächtnisses, durch Überführung eines kommunikativen Alltagsgedächtnisses in ein kulturelles bleibendes Gedächtnis. Ferner, dass ein Dorfmuseum vom reinen Anschauungsort zu einem Museum mit aktiven und interaktiven Komponenten vitalisiert und weiterentwickelt wird und an der gesellschaftlichen Entwicklung der Digitalisierung teilnehmen kann. Das Projekt soll gegenwärtige Beschäftigung mit der Vergangenheit provozieren. Über diese Beschäftigung soll in der Dorfgemeinschaft ein Bewusstsein über das Eigene und die unverwechselbaren spezifischen Merkmale und Besonderheiten des Ortes entstehen. Im besten Fall ein Diskurs, auch über die Zukunft.
In narrativ, autobiografischen Interviews, haben wir die subjektive Erlebenswelt der Befragten zum Vorschein bringen wollen, sie fassbar machen für die Nachwelt. Kein wissenschaftliches Projekt, sondern vielmehr eine Umarmung und Mutmachung für ein Dorf, dass in einer Zeit zunehmender Polarisierung und Urbanisierung direkt am Albtrauf, wie viele Dörfer seinen Weg zwischen Erhalt und Entwicklung sucht. Ein Projekt eines Theaters, dass seine Arbeit auch als ein Spiegel für die Welt begreift. Vielleicht ist hier ein kleines Erinnerungsarchiv entstanden, aus dem man Schöpfen kann, um Zukunft zu gestalten. Der gemeinsame Ausgangspunkt war einzig Melchingen. Das Aufwachsen, oder Ankommen, das Leben, das Verarbeiten und auch die Wünsche an die Zukunft dieses Lebensmittelpunktes.
Niemand dachte 2017 an eine Pandemie, die 2020 über uns hereinbrechen würde und unser doch noch sehr analoges Leben mit ungeheurer Wucht zunehmend in die Digitalisierung treibt.
Umso beglückter sind wir nun, dass wir unsere von Chronisten aufgeschriebenen und im Dorfmuseum sich gegenständlich befindlichen Dorfgeschichte Melchingens, um drei weitere digitale Bausteine durch diese Homepage, die aufgezeichneten Interviews und den Dokumentarfilm bereichern können.
Projektteam (2018-2020): Bastian Barth, Waltraud Barth-Lafargue, Christian Burmeister-van Dülmen (Idee und Konzept), Georg Kistner (Künstlerische Projektleitung), Horst Lamparth, Ulrike Schäfer
Das notwendige erhebliche Förderinteresse des Bundes gründet auf der Möglichkeit, dass diese Projektidee in unterschiedlichsten Zusammensetzungen auf jedwede Dörfer im ländlichen Raum übertragbar und in ein programmatisches Förderprogramm für Dorfmuseen hinsichtlich kultureller Aktivitäten und Teilhabe in ländlichen Räumen übersetzbar ist. Es soll die Menschen im ländlichen Raum motivieren ihre Geschichte selbst in die Hand zu nehmen.
LandKULTUR
WIR sind GESCHICHTE ist ein Projekt der Fördermaßnahme LandKULTUR des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung (BULE). Die insgesamt 260 geförderten LandKULTUR Projekte sollen dazu beitragen, die Kulturlandschaft in ländlichen Regionen durch innovative Formate zu beleben und zu erhalten. Das Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung setzt das BULE im Auftrag des BMEL um.
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